Vorlesungsfreie Zeit

Hat eigentlich nicht schon mal jeder gedacht: Hey, die Studis, ja die haben n angenehmes Leben, sechs Monate im Jahr Ferien! Ja klar! So isses.

Und gerade stelle ich fest, dass ich für vier Hausarbeiten in Hauptseminaren gerade noch vier Wochen Zeit habe. Das an sich krass, aber eigentlich kein Thema - da kommen allerdings ja noch zwei Jobs dazu, das Pubquiz und in den nächsten zwei Wochen ein Intensivkurs als notwendiges Übel aufm Weg zur Scheinfreiheit.

Willkommen in den Semesterferien!

Wahnsinnsmädels

Es ist immer noch irgendwie mein Sport. Auch wenn man noch so viel zu tun hat... - getreu dem Motto: "ein Wochenende ohne Biathlon ist möglich, aber sinnlos!"

Und? Auch mitgefiebert? Das letzte Stehendschießen? Ungläubig Augen reiben, Nägel knabbern, freuen - was für eine Leistung! Und eigentlich liegt mir nichts ferner, als Sportveranstaltungen zum Tagestipp zu erklären, aber für morgen: Einschaltpflicht!

Wer will die Staffel denn schlagen?

Vorfreude

...auf das numerisch größte Pubquiz in meiner Regentschaft! Denn heute muss auf Grund des Heimaturlaubs der Inhaber der Keller - der eigentliche Versammlungsort Quizwütiger - geschlossen bleiben. Und weil man mit einmal eingerichteten Traditionen nicht brechen kann, wird das Quiz eben in der Hauptkneipe stattfinden - inklusive aller freiwillig und (un)freiwillig Anwesender.

Mal sehen, wie improvisationsfähig wir sind - Vorgaben vom Chef umsetzen oder brechen (soviele waren's ja nicht), uns auf neue Begebenheiten einlassen, mit Quasselstrippen umgehen oder Ignoranten zurechtweisen - das wirkt im Alltagstrott eines Quizmasters schon wie eine große Herausforderung.

Wenn's klappt, gibt's zur Belohnung bald ein Aussie Special.

Es geht los!

Die freudige Überraschung darüber, dass der gestern von mir erstandene Osterhase nur 7% Mehrwertsteuer mit sich bringt, wurde gleich mit dem mir von einer freundlichen Kollegin überlassen Toaster kombiniert: Schokolade auf Toast.

Geil.

Absteiger?

Man trägt das Konterfei des SC Freiburg auf der Umhängetasche. Natürlich. Auch und besonders in schlechten Zeiten auf eben jener angebracht. Dafür wird man gern schon mal angemacht, in Hamburg. Die Arroganz mancher HSV-Fäns ist teilweise nervig. Oder war. Denn in den letzten Wochen sind derartige verbale Angriffe gegenüber einem SC-Anhänger doch merklich zurückgegangen.

Und wenn es nicht ausbleibt? Dann passiert folgende typische Situation:

Vollidiot (belächelnd): "Na, bist Fan vom SC Freiburg?"
Ich: "Selbstverständlich."
Vollidiot (belehrend) "Was willst du denn von den Absteigern?"
Ich: "Und das aus dem Mund eines HSV-Fans?"

Wer sich nicht benehmen kann, muss fühlen.

Alle Macht geht vom Volke aus?

Was (derzeit) in Hamburg vor sich geht, ist mit "skandalös" noch sehr wohlwollend umschrieben. Während man in einem Seminar zur EU-Vertragsentwicklung über die Gründe der euroskeptischen Stimmung sinniert und irgendwie permanent Begriffe wie "Politikverdrossenheit" fallen, tut der Hamburger Senat alles, demokratische Initiativen, die "von unten", sprichwörtlich im Keim zu ersticken.

Dass wir in Deutschland Angst vor direktdemokratischen Elementen haben, ist die eine Sache. Dass Volksinitiativen und -entscheide selten stattfinden und noch seltener erhört werden, eine weitere. Dass sie je nach Gesetzeslage, Wahlbeteiligung und öffentlicher Wahrnehmung unterschiedliche Legitimation besitzen, eine andere.

Nachdem mehr als Dreiviertel der Hamburger bei einer demokratisch legitimierenden Wahlbeteiligung von 65% im Jahr 2004 gegen den Verkauf des städtischen Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) gestimmt haben... ist was passiert? Richtig, verscherbelt, privatisiert, für'n Appel und n Ei.

Was dem Volksentscheid vorausgegangen war? Eine monatelange Informationskampagne, auf den Straßen und in den Unternehmen der Stadt. Volksinitiative, Volksbegehren, Volksentscheid - ein Kraftakt, der aber zeigt, wie wirkungsvoll die Arbeit auf der Straße ist: man spricht die Leute direkt an, diskutiert, beantwortet Fragen. Und so kommt es, dass die Öffentlichkeit - frei von all dem Parteigeplänkel und den leeren Phrasen aus Talkshow"diskussionen" - ein Gefühl des aktiven Mitspracherechts vermittelt bekommen kann.

Dies genau ist dem Hamburger Senat ein Dorn im Auge. Für zwei weitere Volksbegehren hat die Mannschaft um Ole jetzt eine sowohl fragwürdige wie auch demokratisch kontraproduktive Hürde eingebaut: Unterschriften unter ein Volksbegehren dürfen nicht mehr auf der Straße gesammelt werden. Wer das Volksbegehren unterschreiben will, der muss sich dafür vorher in einer Behörde registrieren lassen. Abgesehen davon, ob wir Bürger das beruflich, zeitlich und organisatorisch mit uns machen lassen können - es ist reine Schikane und entbehrt jeglicher Argumentationslogik.

Gut, man könnte argumentieren, dass der demokratische Gedanke jedem ein kleiner Gang ins Ortsamt wert sein sollte. Aber haben wir es hier nicht mit einem Wegfall öffentlichen (!) politischen Diskurses zu tun? Einem der wichtigsten Grundsätze in unserer "Demokratie"? Werden wir hier nicht einer Chance beraubt, gegen die Politikverdrossenheit anzukämpfen? Gegen die Gefahr zu arbeiten, die aus dem Frust über das politische Establishment erwächst?

Woher kommt diese Ohnmacht?

Liebe Staatsbibliothek,

es mutet wie die Weltfrage an - die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg hat jetzt die Gebührensperre von 25 Euro auf 10 Euro herabgesetzt. Für jemanden der schon mal Bücher im Regal vergisst ("Quartalstäter") ist dieser Schritt allerdings eine absolute Katastrophe.

Man zahlt ja. Schließlich ist man Moralist und sich seiner Schuld bewusst. Die einhergehenden Unannehmlichkeiten für die Klientel stehen jedoch in keiner Relation zu den Verbesserungen. Und glaub mir, liebe Stabi, ich bin doch wahrlich ein guter Kunde.

Erklärungsversuche?

Fluglärm und Sturmböen

Möglicherweise habe ich den Grund gefunden, weshalb und vor allem wann die ungeliebte Landebahn 33 übers Stadtgebiet genutzt wird - bei viel, viel Sturm nämlich - damit wir alle, die wir in der Einflugschneise der 33 wohnen, auch mal sehen, wie cool das aussieht, wenn so eine 767 quer reinkommt. Im Lichtkegel und aller möglichen Blinkeblinkelichter nach Einbruch der Dunkelheit wird's richtig spooky.

Und wenn der Wind auch noch das dazugehörige Turbinendröhnen durch den Kamin drückt, haste auch noch Gänsehaut. Wusste gar nicht, dass man einen langweiligen Sonntagnachmittag so aufmotzen kann.

Wie gut, dass ich gleich Seminar hab'.

Gebrauchsanweisung für Hamburg

Nie, nie - nie! - aus Langeweile U-Bahn fahren. Erst recht nicht nach einer Woche ohne Schlaf und im direkten Anschluss an einen Pubbesuch. Denn wer irgendwo in der Innenstadt in die Bahn steigt, um im näheren Nordostbereich ankommen zu wollen, der endet - unter Berufung auf eine Strategie "Ich wollte keine 20 Minuten auf meine Bahn warten, also nahm ich eine, die mich nah genug an eine gute Alternative heranführt" - schon mal im Norden, irgendwo.

Zur grafischen Verdeutlichung: A = Anfangspunkt, B = anvisierter Schnittpunkt mit dem Alternativverkehrsmittel, C = anvisiertes Ziel, D = tatsächliches Ende der Reise (Anzahl der Strich ~ maßstaabgetreue Wiedergabe der Entfernung).


D
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B---C
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A

Aber wer fährt sonst freiwillig nach Norderstedt.

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