Montag, 11. September 2006

An einem 11. September

...berichtet die Mopo (linkes Krawallblatt in Hamburg) über Evas neues Buch. Und führt zugleich 10 Gründe an, weshalb man sich das Buch nicht kaufen sollte. Eigentlich widerstrebt es mir, einen Beitrag komplett fremdverfasst zu veröffentlichen, drum die lange Einleitung, obwohl das Folgende an sich für sich allein stehen könnte (Hervorhebungen von mir).

[...] 1. Das Buch ist eine weinerliche Selbsttherapie. Eva erzählt, dass sie als Kind nur Liebe erfuhr, wenn sie Leistung brachte. Das sei verantwortlich für ihren späteren "unweiblichen" Ehrgeiz. Und? Was geht uns das an?

2. Eva Herman hält ihre persönlichen Probleme für gesellschaftlich relevant: Sie bereut ihr Leben (Karrierefrau, späte Mutter mit Einzelkind). Muss sie uns deswegen mit einem Buch behelligen? Ein bisschen "Hätte ich bloß alles anders gemacht"-Jammern mit einer Freundin hätte es doch auch getan.

3.Sie beleidigt die Ostdeutschen: Durch die Erziehung in Krippen seien die Menschen dort gefühlskalt. Ihre "Zeugen": ein anonymer Kinderarzt - "Empathie und Einfühlungsvermögen sind Fremdwörter." Sowie "die ehrenamtliche Stillberaterin Kerstin G.": "Wir Menschen aus der ehemaligen DDR sind zutiefst gestört."

4. Sie findet den orientalischen Harem toll: "Diese Lebensform diente der Absicherung von Frauen und Kindern in armen Regionen." Fluchtversuche endeten nicht selten tödlich, das nur nebenbei.

5. Sie geifert gegen den "Feminismus" und "die Linke" wie einst Ronald Schill gegen die "68er": "Wir werden unseren Weg ohne die kinder- und familienlosen Feministinnen fortsetzen, ihr Kampfgeschrei können wir getrost überhören." Wo bitteschön hört man denn heute noch feministisches Kampfgeschrei? Unsere Kanzlerin kann sie ja wohl nicht meinen.

6. Sie quält mit Ahnungslosigkeit: Das Wahlrecht für Frauen haben nicht Feministinnen erkämpft, nein, das stand schon immer im Grundgesetz. Seufz. Die tapferen Vorkämpferinnen für Frauenrechte Anfang des Jahrhunderts mögen dem Evchen verzeihen.

7. Sie kennt nur kreuzunglückliche Karrierefrauen: "Renate nahm eine verantwortungsvolle Position an. Ein Jahr später war ihre Ehe am Ende."

8. Hausarbeit: "Werden Männer in die Pflicht genommen, kann das psychische Probleme aufwerfen." Kein Kommentar.

9. Selbstironie? Eva doch nicht. Die ist bis auf die Knochen humorlos.

10. Sie möge ihre Regeln bitte selbst befolgen. Eva, geh heim.

(Stephanie Lamprecht, Hamburger Morgenpost, 11.09.2006, S. 16)


Nun rät die Mopo, das Buch nicht zu kaufen. Nun, das ist sicher richtig. Und dennoch würde ich's gerne lesen - vielleicht, weil ich mich wieder mal richtig aufregen möchte. Oder aus tiefster Seele lachen. Aber dafür Geld ausgeben -

da hört's doch echt auf.

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